Montag, 30. September 2019

So flüchtig

 


                          So flüchtig


So flüchtig, wie sich deine Lippen spüren
und lösen, wenn sie seinen Geist beleben
und beide spielend sich einander geben,
so flüchtig soll dich mein Sonett berühren.

Flink saugt aus seinen Silben, die nie singen,
dein Auge seiner Worte Sinn und Wesen.
Schon formen deine Lippen sie aus Lesen
zur Melodie in sinnlichem Erklingen.

Und jenes Wesen, aus dir selbst geboren…
löst sich von dir –. Es mag sein Hauch dich küssen
so flüchtig wie in diesem Augenblick.

Süchtiger Geist, der tief in mir gegoren,
trieb mich, aus Worten seinen Wein zu pressen.
Gib du den Duft im Trinken dir zurück!


                                                   Rolf-Peter Wille
                                                           (2023)






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