Maskenzwang
Und
in der U-Bahn herrscht der Maskenzwang.
Ei,
welch ein steifer Fasching ohne Schwatzen!
Sie
stehen stumm. Es stiert aus bleichen Fratzen
manch
stumpfes Augenpaar, erstarrt und bang.
Nur
dumpfe Zungen murmeln von Verlusten,
von
Fieberbränden; und in den defekten,
zerplatzten
Lungen kratzen die Insekten.
Es
sticht, erstickt am trüben Schleim, das Husten.
Und
in der Klinik wandeln weiße Kittel
wie
müde Schemen, Wesen wohl vom Mars.
Da
speit es, Rasseln dann, ein hartes Röcheln.
Und
lautlos schleicht, mit einem bösen Lächeln,
der
Sieger durch die öden Gänge: SARS.
Fern
hört man Schreie, draußen, vor dem Spittel.
(2003)
Anmerkung: 2003 SARS Epidemie in Taiwan: Jeder musste SARS Masken tragen, z. B. in der U-Bahn von Taipeh.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen