Der Weise auf der Brücke
Das Fahrrad rasch geparkt, hübsch in die Lücke!
Jetzt gönne ich sie mir, die süße Frist,
Beschau mir hier, grad wo’s am schönsten ist,
Den Tanz der Fischlein von der Hängebrücke.
Und sieh! Ein weiser Mann, der bröselt Stücke
Vom Brötchen in den Fluss – gewiss ein Christ,
Ein Heiliger; gar freilich ein Buddhist.
Der gute Mensch und – gänzlich ohne Tücke!
Und was bin ich?
Ach, eine Dichterpflaume,
Voll Drang und Dreck…, gereimtem Tingeltangel!
Die Seel ersäuf ich mir in seichtem Schaume.
Wild schwillt im Wasser jetzt das Fischgerangel.
Der Weise eilt hinab. Vom Ufersaume
Zuckt plötzlich eine Rute; – seine Angel…
(2015)
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