Auf Schlangenpfaden
Wer
weiß, wohin mich meine Füße tragen
durch
finstres Dickicht, ach, auf Schlangenpfaden?
Ein
Stich! Schon beißt der Wurm in meine Waden!
Ein
Egel gar? Ein Floh! Wer mag es sagen?
Vergiss
nun deine Sorgen, lass das Klagen!
Die
Sonne bricht hervor aus Nebelschwaden.
Durch
Auen wandre ich ins Tal; es laden
mich
Burgen, die aus blauer Ferne ragen.
Umrieselt
leis vom Bach, umsummt von Bienen,
so
soll ich sanft in Wonnehainen ruhen.
Willkommen,
o ihr Schlösser – ach,
Ruinen!
Schon
weicht die Sonne dem Gewitterregen.
Bald werd ich
schlittern, ach, auf Schneckenwegen,
und spitzig
knirscht es unter meinen Schuhen.
(2019)
Caspar David Friedrich: Felsenlandschaft im Elbsandsteingebirge, 1822 |