Nord
Im eisgen Nord an öder, starrer Stätte
stockt meine Reise, stockt der Geist, der Witz.
Stumm klebt die Zeit, ein Klumpen, auf dem Sitz
gebunden wie mit unsichtbarer Kette.
Die Spinne krabbelt winzig auf dem Eis.
Wie Stalaktiten tropfen meine Hände
auf das Parkett und sickern durch die Wände.
Tief in dem Korridore greint ein Greis.
Und aus der Diele sprießen Stalagmiten
und weinen ödes Wort, und ihren Wunden
entwinden sich, verkrümmt, die Parasiten.
Dem witzgen Geist gerinnt die weiche Rinde
zu starrer Kruste, denn er weilt gebunden.
Mein Greis verspinnt sich greinend mit dem Kinde.
(2014)